Deutungen nach Konflikten – Konflikthafte Deutungen : Was passiert mit Deutungen in einer psychoanalytischen Therapie, die Konflikten nachfolgen?
Auch wenn die Bearbeitung von Konflikten mit Hilfe von Deutungen zentral für die psychoanalytisch orientierte Therapieform gelten darf, wurden erst in den letzten Jahren etwa durch Peräkylä Versuche unternommen, die Konfliktlösung in der Therapie als einen ko-konstruktiven Deutungsprozess zu verstehen, in dem Analysand und Analytiker als zwei kommunikative Enden verstanden werden. Die Aufwertung der kommunikativen Rolle des Patienten, der nicht nur Rezipient von Deutungen des Analytikers ist, sondern dazu eine eigene Perspektive entwickelt, sie akzeptiert, ablehnt oder umdeutet, ist bislang noch nicht hinreichend gewürdigt worden, da die in der Konfliktlösung liegenden therapeutischen Potentiale sich einem initialen Blick verschließen. Die vorliegende Untersuchung zeigt deshalb ausgehend von Peräkyläs Analyse der Abfolgen von wechselseitigen Deutungen und Interpretationen (durch Patient und Analytiker) an einem konkreten Therapiesetting auf, dass die Lösung von Konflikten nicht nur eine präsentere Rolle des Patienten im Kommunikationsprozess erfordert, sondern er im Durcharbeiten des Konflikts mit dem Therapeuten eine Position als Subjekt und (Ko-)Autor des gemeinsamen analytischen Projekts geradezu entwickeln kann.
Preview
Cite
Access Statistic
