Psycho-News-Letter Nr. 29 : Relationalität und Mitbeteiligung
Den intensiven Austausch mit Schiller bezeichnete Wilhelm von Humboldt als „geselliges Denken“ und er empfand es als nicht nur sein, sondern als das eigentliche Lebenselement schlechthin. Just diesen gleichen Gedanken findet die moderne Forschung, wenn sie beschreibt, wie zwischen einer Mutter und ihrem Säugling ein „co-thinking“ sich entwickle – so Diamond und Marone in ihrem Buch „Attachment and Intersubjectivity“. Alte Themen werden also in neuem Gewande aufgenommen, mit mächtigen Schritten eilt die psychotherapeutische community in ihren verschiedenen Diversifizierungen darauf zu, genau zu verstehen, was es mit der therapeutischen Beziehung auf sich hat, wie auch hier „geselliges Denken“ stattfinde. Da gibt es nicht nur die Richtung einer relationalen Psychoanalyse, da gibt es nicht nur die Orientierung an der Zweipoligkeit von „Deutung und Beziehung“, die in der Psychoanalyse immer schon Thema war. Es gibt eine Annäherung verschiedner schulischer Strömungen, die durch diese Orientierung möglich wird, wo man sich vorher bekämpft hatte.
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