Psycho-News-Letter Nr. 32 : Professionelle Reflexionen - persönlich, klinisch und empirisch
Daß Psychotherapie neben dem Regieren und dem Kindererziehen ein „unmöglicher Beruf“ sei, gehört zu den geflügelten Worten Freuds, die auch gerne von jenen zitiert werden, die sich ihm weniger nah fühlen als wir Psychoanalytiker. Es stimmt ja auch: die „Unmöglichkeit“ dieser drei Praxisfelder – Therapie, Pädagogik und Politik – springt sofort ins Auge. Man muß nicht nur ausrufen: „Das ist ja wieder mal unmöglich!“, wenn man an politische Maßnahmen denkt, die einem nicht gefallen. Nein, es geht um systematische Ungereimtheiten, etwa wenn die Erziehung „Autonomie“ ihrer Zöglinge als hohen Wert setzt und dies gerade durch Erziehung, also etwas ziemlich Un-Autonomes zu vermitteln sucht. Mittel (Erziehung) und Ziel scheinen hier ein antagonistisches Verhältnis einzugehen.
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