Psycho-News-Letter Nr. 33 : Zur Geschichte des Zerlegens
Aus der Zeit, als ich noch Kindertherapien gemacht habe, erinnere ich mich an den kleinen Bastian, der mir von seiner Mutter vorgestellt worden war, weil er Fliegen die Beine und Flügel ausriß und die zappelnden Tierchen dann beobachtete. Er erklärte mir irgendwann dazu, als wäre er Goethe, er wolle wissen, was das Lebendige ist – was man also wegnehmen müsse, damit das Lebendige eben gerade noch da, im nächsten Augenblick aber weg sei. Wo ist der Unterschied? Ich konnte ihm damals deuten, er wolle das wissen, weil er sich selbst nicht so recht lebendig fühle und das bewegte ihn, mit diesem Treiben aufzuhören. Ich habe seitdem die Deutung, hier handele es sich um einen ausgesprochenen kindlichen Sadismus, nicht mehr unter allen Umständen glauben mögen.
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