Psycho-News-Letter Nr. 41 : Psychoanalyse – Wissenschaftliche Rehabilitierungen
In seinen "Maximen und Reflexionen" sagt Goethe irgendwo, alles sei ihm zuwider, wovon er nur belehrt werde, ohne daß seine geistige Beweglichkeit zugleich erhöht oder wenigstens angeregt werde. Liest man einige neuere Texte zur Frage, ob die Psychoanalyse eine Wissenschaft sei und wenn ja, welcher Art - dann möchte man erleichtert auf dieses Kriterium zurückgreifen. Ja, manches erhöht die geistige Beweglichkeit, anders kommt einem wie mühsame Gedankengymnastik vor - wenn ich die körperliche Metapher von der Beweglichkeit einmal so fortsetzen darf. Auch das Gehirn ist ja so eine Art Denkmuskel, der sich im Fall von Kopfschmerzen manchmal wie zu verkrampfen scheint. Betreiben wir also eine Gymnastik, bei der einem manchmal die Rumpfbeugung nach vorne und hinten, nach rechts und links gleichzeitig abverlangt zu werden scheint und achten ein wenig auf beginnende Verkrampfungen. Denn man kann ja die Frage nach der Wissenschaftlichkeit der Psychoanalyse nicht abweisen und einfach weitermachen, man muß die Mühen auf sich nehmen und sich den Anforderungen stellen.
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