Psycho-News-Letter Nr. 45 : Wirkt der Therapeut oder die Methode?
Ja, es ist wahr, dass wir in diesem Jahr den 150. Geburtstag Freuds mit beachtlicher medialer Aufmerksamkeit feiern konnten. Wir feiern eine Person. Nein, es ist nicht wahr, dass die Psychoanalyse nun auf einer Siegesstraße eingemündet wäre. Die Rolle der von den (be)handelnden Personen distanzierten Methode ist unklar. Wer hat den seit April 2005 einsetzenden Boom pro Psychoanalyse und pro Freud verstanden, wer kann ihn erklären? Ist es wahr, dass in der Redaktion eines Hamburger Nachrichtenmagazins zwei antipsychoanalytische Feuilleton-Redakteure gingen und durch zwei „pro" ersetzt wurden? Warum dann aber zogen ZEIT und GEO schon so bald nach? Und die andern Blätter im Wald raschelten im lauen Winde unisono mit, warum? Woher plötzlich die vielen recht sachlich informierenden Sendungen bei SAT1 und in anderen Kanälen? Ist Psychoanalyse als Methode einfach ein vermarktungsfähiges sujet „unter anderen* im medienbeherrscht taumelnden Kommunikationsstillstand geworden?
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