Psycho-News-Letter Nr. 49 : Den therapeutischen Prozess beforschen

Die epidemiologischen Daten der Krankenkassen haben wirklich Wasser auf unsere, auf die Mühlen aller Psychotherapeuten gleiten. Es gibt seelische Krankheiten in einem gesundheitspolitisch höcst relevanten Ausmaß. Das von unserer derzeitigen Vorsitzenden, Anne Springer, verantwortlich gestaltete und herausgegebene Heft 2/2006 des „Psychotherapeutenjournals" enthält einen beachtlichen Beitrag von Julia Lademann, Heike Meertesacker und Birte Gebhardt, der die aktuellen Gesundheitsberichte verschiedener Krankenkassen zusammenfasst und bündelt. Der zentrale Befund lautet, dass zwar der Krankenstand insgesamt in Deutschland - gewiß wegen der Angst vor Arbeitslosigkeit - zurückgeht, aber die Arbeitsunfähigkeit aus psychischen Gründen dennoch steigt! Das ist den Berichten von DAK, AOK, BARMER, TK und einzelnen Betriebskrankenkassen eindeutig zu entnehmen. 10% der jährlichen Gesamtausgaben für Gesundheit, nämlich 22,4 von über 224 Milliarden Euro weist das Statistische Gesundheitsamt im Jahre 2002 als „direkte Kosten für die Behandlung psychischer und Verhaltensstörungen" (S. 123) aus - nicht wenig Bedeutung, nicht wenig Verantwortung wird der Psychotherapeutenzunft da zugewiesen, auch wenn hier die Kosten für Psychopharmaka wohl mit eingerechnet sind. Zugleich mit wachsender Notwendigkeit wächst der Druck.

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