Psycho-News-Letter Nr. 56 : Moral der Lügen

„Die Intrige" von Peter von Matt führt als ironisches under- und overstatement den Untertitel "Theorie und Praxis der Hinterlist". Das klingt wie ein "How to do it" und ein bisschen hintersinnig hat es der Autor wohl auch so gemeint. Es beginnt mit dem Satz „Die Schöpfung lügt" und markiert gleich, worum es in der Literatur wie im Leben geht; Lüge - und nicht nut Eros und Thanatos. Lüge ist ebenso Leben wie Liebe und Sterben; Lüge geschieht in all der Zeit zwischen dem Lebensbeginn aus der Liebe und dessen Ende mit dem Sterben, leider macht das manchmal die Sache sogar noch zusätzlich spannend. Es wäre in der Tat erstaunlich, wenn Literatur und Psychoanalyse nur vom Anfang des Lebens in der Liebe und vom Ende im Tode redeten, nicht auch von dem, was zwischendurch passierte. Denn in der Liebe wird bekanntlich ebensoviel gelogen und intrigiert wie beim Sterben und Erben. Zwischen Anfang und Ende also passieren Lügen und Intrigen (und sonst noch einiges), aber dies nicht erst bei den Menschen und mithilfe ihrer sprachlichen Verstellungskünste, sondern bereits in der Schöpfung.

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