Das Kathartikon der Freud'schen Lehre : Ein Versuch zur Freud-Interpretation Jean Laplanches
Diese Arbeit widmet sich der Theorie des französischen Psychoanalytikers Jean Laplanche und versucht im Zuge einer Analyse seiner Grundbegriffe (Anthropologische Grundsituation, Implantation, Übersetzung, Verdrängung, Trieb und Mytho-Symbolisches), Implikationen seines Denkens herauszuarbeiten. Seine penible Freud-Exegese sowie die Auseinandersetzung mit dem Freud’schen Begriffsapparat beschreibt Laplanche selbst als eine Methode, ›Freud arbeiten zu lassen‹. Dabei geht es Laplanche darum, den ›Sickerstellen‹ des Freud’schen Werks, die er an anderer Stelle auch als ›Irrwege‹ bezeichnet, nachzuspüren, ihren ›Windungen‹ zu folgen, um das, was sie vermeintlich fortspülen, festzuhalten und auszuarbeiten. Nicht weniger als die ›Neuen Grundlagen der Psychoanalyse‹, die er in seinem gleichnamigen Hauptwerk formuliert, sind das Ergebnis seiner Arbeit. Ob sich Laplanche dabei wirklich in die Widersprüchlichkeiten der Freud’schen Materie vertieft – wie es sein methodisches Paradigma ›Freud arbeiten lassen‹ suggeriert – oder ob er – wie der Begriff ›Irrwege‹ signalisiert – letztlich das Ziel verfolgt, eine neue, logisch konsistentere Theorie zu entwickeln, die ohne dialektische Verstrickungen auskommt, ist die Frage, die das Movens der vorliegenden Überlegungen darstellt. Im Versuch, sich einer Beantwortung dieser Frage anzunähern, werden mit Hilfe der gattungsgeschichtlichen Analysen des Religionsphilosophen Klaus Heinrich Laplanches zentrale Begriffe in jene ideengeschichtlichen Zusammenhänge gestellt, aus denen sie hervorgegangen sind. So können Aspekte des Denkens Laplanches erhellt werden, die unverständlich bleiben würden, wenn man seine Theorie nicht mit jenen Stoffen konfrontiert, auf die sie sich implizit beruft.
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