Abstinenz und Abstinenzverletzung : Zum Widerspruch von Behandlungstechnik und Praxis
Noch immer haben Debatten über die Aktivität, den Einfluss und Anteil der Analytikerin, das heißt Facetten der Abstinenz, innerhalb psychoanalytischer Diskurse einen hohen Stellenwert. Die hohen Zahlen an Abstinenz- und Grenzverletzungen weisen auf große Unklarheiten bezüglich der Abstinenz und auf die Relevanz dieser Debatten hin. Die vorliegende Arbeit stellt die Abstinenzdebatte basierend auf dem Freud´schen Abstinenzbegriff dar. Dazu werden die rechtlichen, berufsrechtlichen und ethischen Regelungen und Richtlinien für Psychotherapeutinnen und Analytikerinnen zu Rate gezogen. In einer näheren Untersuchung wird der Widerspruch zwischen Theorie und Behandlungspraxis in Bezug auf die Abstinenz dargestellt sowie der Versuch einer Vermittlung der beiden angestrengt. Dabei wird die Auffassung einer weit verbreiteten falschen Lektüre des Abstinenzbegriffes vertreten. Zum Schluss der Arbeit wird unter Einbezug des Self-Disclosure Konzeptes eine intersubjektive Position zur Abstinenz abgebildet. Die herausgearbeiteten Positionen, Konzepte und Regelungen konnten zeigen, dass jegliche Bereiche der Abstinenz noch nicht hinreichend bearbeitet wurden, es viele blinde Flecken gibt und eine empirische, aber auch theoretische Auseinandersetzung mit ihnen künftig eine Notwendigkeit darstellt.
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